Wort-Klang
Das musik- und theaterpädagogische Vorleseprojekt
für Kinder und Eltern zur Entwicklung der Sprachfreude
Seit dem Schuljahr 2016/2017 findet viermal im Schuljahr freitags ein Vorlesecafé im Rahmen des Elterncafés der Adolf-Kolping-Schule als Kooperation mit der Volkshochschule der Stadt Lüdenscheid statt. Planung, Gestaltung und Durchführung liegen in den Händen der Lehrerin Christa Cardinal von Widdern, der Theaterpädagogin Susanne Diebel und der Pianistin und Musikpädagogin Susanne Boroske. Alle Kinder der gesamten Schule und deren Familien sollen immer wieder bereichert werden durch das künstlerische Vorlesen. Es weckt einen phantasievollen Zugang zur Literatur und das Lebendig-Werden der Bücher in Wort und Klang begeistert Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Das Projekt wird ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung der Sparkasse Lüdenscheid, des Fördervereins der Adolf-Kolping-Schule und der Kolpingsfamilie Lüdenscheid. Die Veranstaltung beginnt um 8.00 Uhr mit einem Frühstück in geselliger Runde. Um 8.30 Uhr findet eine musikalische Lesung mit einer der Klassen des an die Reihe kommenden Jahrganges statt. Die gleiche Lesung wird um 10.00 h für die andere Klasse dieses Jahrganges wiederholt. Eltern und Gäste sind herzlich eingeladen, eine der beiden Lesungen zusammen mit den Kindern zu erleben. In der Pause zwischen den beiden Terminen besteht die Möglichkeit, mit den Gestalterinnen des Vorlesecafés ins Gespräch zu kommen. Wort-Klang erfuhr über die Adolf-Kolping-Schule hinaus so große Resonanz, dass auch andere Schulen Interesse gezeigt haben. Im Schuljahr 2020/2021 wird Wort-Klang an der Erwin-Welke-Schule starten.
Auf dem Foto von links nach rechts: Christa Cardinal von Widdern, Viola Wieghard (Förderverein Adolf-Kolping-Schule), Susanne Boroske, Susanne Diebel, Thomas Meermann (Sparkasse Lüdenscheid), Peter Ostermann (Adolf-Kolping-Schule), Andreas Hostert (Volkshochschule Lüdenscheid)
Das Projekt wird unterstützt von

„Wir wollen Wort-Klang auf alle Fälle am Leben erhalten.“
Voraussichtlich nach den Sommerferien – sofern Corona dies zulässt – soll das musik- und theaterpädagogische Vorleseprojekt „Wort-Klang“ an der Adolf-Kolping-Schule fortgesetzt werden. „Vor den Ferien ist das aus organisatorischen Gründen nicht zu stemmen“, erläutert Lehrerin Christa Cardinal von Widdern, die Ideengeberin des Projekts. Nach dem März-Termin für die zweiten Klassen zu Beginn der Pandemie muss daher Corona bedingt auch der Juni-Termin für die ersten Klassen ausfallen. Nachgeholt werden können die Veranstaltungen nicht. Dass die musikalischen Lesungen im Rahmen des Elterncafés der Schule nach den Sommerferien wieder aufgenommen werden können – digital oder in größeren Räumlichkeiten – hoffen auch Theaterpädagogin Susanne Diebel und Musikpädagogin Susanne Boroske, die die vierteljährlich stattfindenden Wort-Klang-Veranstaltungen stets zu einem unvergesslichen Erlebnis für Kinder und Eltern machen. Denkbar wäre eine Verlegung auf den Schulhof, ins Atrium oder die Turnhalle beziehungsweise ein Vorleseerlebnis in digitaler Form. Wie genau, ist noch nicht entschieden. Angedacht sind die Termine 2. Oktober für die vierten Klassen und 20. November für die dritten Klassen, letzterer gekoppelt an den bundesweiten Vorlesetag.
„Die Akteure sind mit Begeisterung dabei und die Kinder auch“, erklärt Christa Cardinal von Widdern, aus deren langjähriger schulischer Beteiligung am bundesweiten Vorlesetag die Idee der musikalischen Lesungen hervorging, das Erfolgsrezept der Reihe. „Das ist Schule mit Begeisterung. Es herrscht ein unglaublich guter Geist im Raum.“ Nicht zuletzt der Professionalität von Susanne Diebel und Susanne Boroske (Klavier), die in Wort und Klang ausgewählte Bücher zum Leben erwecken, sei der Erfolg der Reihe zur Entwicklung der Sprachfreude geschuldet. Eltern wie Kinder seien begeistert. Alte und neue Bücher – mit Musik untermalt - kommen zu Ehren. Die Viertklässler wissen die Theater- und Musikpädagogin alljährlich mit den Geisterjägern von Cornelia Funke zu begeistern. Nach der Lesung sei der Run auf die Bücher in der Schulbücherei groß.
Waren die Lesungen anfangs stets an die Klassen von Christa Cardinal von Widdern gekoppelt, kommt mittlerweile jedes Kind der Schule in den Genuss von Wort-Klang. Im Verlauf seiner Schulzeit erlebt jedes Kind normalerweise vier Lesungen mit. Als Kooperationspartner ist die VHS mit im Boot. Unterstützt wird das Projekt von der Sparkasse, dem Förderverein der Adolf-Kolping-Schule und der Kolpingfamilie. Durch Tüten voller Wortvergnügen, die das Kinder- und Jugendliteraturzentrum NRW „Jugendstil“ aus Dortmund bestückt und an Kinder in elf Städten verschenkt hat, können Christa Cardinal von Widdern, Susanne Diebel und Susanne Boroske einem Teil der Erst- und Zweitklässler gleichsam als Ersatz für die ausgefallenen Lesungen jetzt unverhofft eine Freude machen. 15 der insgesamt 500 an verschiedene Einrichtungen vom Familientreff bis zum Kinderhospiz verteilten Tüten gingen an die Schule. Der Kontakt zum Zentrum kam durch VHS-Projektleiterin Susanne Boroske zustande. An Familien mit kleinem Budget sollen die Tüten als Lektüre für die Ferien verteilt werden. Persönlich wird Christa Cardinal von Widdern die Tüten mit dem lustigen Bilderbuch „Seepferdchen sind ausverkauft“ und passendem Spiel- und Bastelmaterial den Familien überreichen. Wort-Klang selbst findet unterdessen immer mehr Liebhaber. Wie zu hören war, haben bereits die Erwin-Welke-Schule und die Phänomenta ihr Interesse an dem Vorleseprojekt bekundet.
Text: Lüdenscheider Nachrichten, Juni 2020
Text: Monika Salzmann
Foto: Jakob Salzmann